Manchmal findet man sein Zuhause an einem Ort, den man zuvor nicht auf dem Schirm hatte. Schauspieler Adnan Maral und seiner Frau Franziska ist es so mit dem Ammersee gegangen. Uns erzählten die beiden, wie es sie ins ländliche Oberbayern verschlug. Ein Gespräch über Heimat, Zufall und Spontanität, festgehalten von Fotograf Conny Mirbach.

SeeMagazin-Redaktionsleitung Sandra Djajadisastra und Autorin Silke Heuschmann trafen das Schauspieler Ehepaar im „Ammersee Hotel” in Herrsching. Es ist immer wieder spannend, ein Ehepaar gemeinsam zum Interview zu treffen. Wird einer das Reden übernehmen? Wie viel Raum lassen die Partner einander? Auffällig im Laufe dieses Gesprächs war, wie respekt- und liebevoll die beiden miteinander umgehen – selbst unser Fotograf lauschte den beiden fasziniert.

  • Franziska und Adnan Maral laufen auf Kiesstrand am Ufer des Ammersee
  • Porträtfoto von Franziska Maral im Ammersee Hotel
  • Franziska und Adnan Maral sitzen auf Holzsteg am Ammersee
  • Franziska und Adnan Maral stehen am Ammersee und blicken sich verliebt in die Augen

Seit 16 Jahren sind Franziska und Adnan zusammen, seit elf Jahren leben sie mit ihren drei Kindern in der Nähe des Ammersees. Hier ein kleiner Auszug aus dem Gespräch:

Franziska, Sie sind in der Nähe von Zürich aufgewachsen und Sie, Adnan, in Frankfurt am Main. Sie haben sich in Berlin kennen gelernt, Ihre zwei Söhne sind dort geboren. Was verschlägt zwei Großstadtpflanzen ins ländliche Oberbayern?

Franziska Maral: Berlin wirkte unverbindlich, es war für mich keine warme Stadt. Es leben so viele Menschen dort, und dennoch fand ich es auf den Straßen immer seltsam leer. Außerdem: mit Kindern? Bis man mal in der Natur draußen war, musste man sich richtig anstrengen.

Adnan Maral: Ich habe Berlin in den 80er-Jahren erlebt, das war eine verrückte Zeit. Man konnte von jetzt auf gleich hinfahren, es hat sich immer ergeben, dass man irgendwo schlafen durfte, bei Bekannten, bei Freunden von Freunden. Man hat zusammen gegessen, gefeiert, man wurde einfach aufgenommen. Es gab eine Form von Gastfreundschaft, die ich sehr an Berlin schätzen gelernt habe.

Franziska Maral: So habe ich mir Berlin auch vorgestellt. Aber als ich 2001 dorthin kam, war es nicht mehr so. Dennoch: Adnan wäre nicht aus Berlin weggegangen.

Adnan Maral: Als klar wurde, dass Franziska sich nicht zu Hause fühlt, fand ich es wichtig, einen Kompromiss zu finden. Wir wollten auch nicht mehr so weit weg von unseren Eltern leben. Zufälligerweise war ich kurze Zeit später bei einem Dreh in München, der Regieassistent erzählte von einem Haus am Stadtrand, das vermietet werden sollte. Wir haben spontan gedacht: Wir probieren das. Wenn es ganz doof ist, können wir immer noch zurück.

„Träume zu haben, zu überlegen, wohin man möchte und was man dafür tun muss – das habe ich von Adnan.”

Franziska Maral

Stattdessen zog es Sie noch weiter aufs Land.

Franziska Maral: Irgendwann war der Wunsch da, etwas Eigenes zu besitzen. Wir sind über die Dörfer gefahren, haben uns umgeschaut, wo es uns gefallen könnte. Und wurden dann im Internet fündig.

Adnan Maral: Da poppte plötzlich ein einfaches Bauernhaus in der Nähe des Ammersees auf. Wir kannten den Ort gar nicht. Also haben wir uns das Haus angeguckt – und eine Woche später gekauft. Sehr schnell hatten wir eine Vision, wie es aussehen sollte. Wir waren sicher naiv.

Franziska Maral: Es gab nur zwei Räume, keine Heizung, unter dem Bodenbelag stieß man unmittelbar auf Erde. Damals machten wir eine Party – Adnan wurde 40, ich 30 Jahre alt. Ganz stolz sind wir mit unseren Familien und Freunden zum Haus gefahren. Ihre Reaktion? Extrem verhalten. (lacht)

Das Interview in voller Länge finden Sie im SeeMagazin 2019.


Cover des SeeMagazins 2019 mit einer Drohnenaufnahme des Starnberger See
Wo Sie die ganze Story lesen können? SeeMagazin 2019

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