Ruhende Pole im Wandel der Zeit: Klöster müssen sich neu orientieren, auch im Fünfseenland. SeeMagazin-Autorin Karin Lochner und Fotograf Peter Felbert haben sich umgesehen. Ihr Besuch führte sie zum Kloster Wessobrunn, wo sich Martina Gebhardt mit ihrer Naturkosmetikfirma niedergelassen hat. Aber auch im Kloster Beuerberg, der Erzabtei St. Ottilien und im Kloster Bernried wird umgedacht. Leseprobe gefällig?

  • Martina Gebhardt steht in der Stuckhalle des Klosters Wessobrunn
  • Nahaufnahme getrockneter blauer Blüten in weißer Apothekerschale
  • Innenaufnahme eines schmuckvollen Treppenaufgangs im Kloster Wessobrunn
  • Frau wiegt rote getrocknete Blüten auf einer mechanischen Waage ab
  • Rote und gelbe getrocknete Blüten in großer weißer Apothekerschale
  • Martina Gebhardt steht in Apotheke des Klosters Wessobrunn und blickt auf Gefäß mit Naturkosmetik

Der alte Herd steht noch, er wird für die Rohstoffvorbereitung verwendet. Auch der Backofen wird noch genutzt, zum Kräutertrocknen. Und im ehemaligen Speisesaal, in dem früher 80 Schwestern verköstigt wurden, ist der Versand untergebracht. Von hier aus gehen sie in die Welt: die „Sieben-Kräuter-Maske“, die „Rosencreme“, das „Ginseng Tonic“. Im Kloster Wessobrunn mit seiner 1200-jährigen Geschichte wird heute Naturkosmetik verkauft, verpackt – und bald auch produziert. Fünf Jahre ist es her, dass Äbtissin Hildegard Jansing und Bio-Kosmetik-Pionierin Martina Gebhardt die Verträge zum Verkauf des Klosters unterzeichneten. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Nur so viel ist bekannt: Allein die Gebäudenebenkosten inkl. aller Nebengebäude liegen im Jahr bei etwa 50.000 bis 60.000 Euro.

Aufwendig verzierte Stuckdecke in Kloster Wessobrunn.

Das Wessobrunner Kloster steht im Pfaffenwinkel, wie ein Gegenstück zum Kloster Andechs, das weithin sichtbar auf seinem Hügel thront. Wessobrunn dagegen duckt sich bescheiden hinter eine Anhöhe. Das Kloster ist berühmt für das „Wessobrunner Gebet“, ein Schöpfungsgedicht, das zu den ältesten poetischen Zeugnissen altdeutscher Sprache zählt. Ebenso für die „Wessobrunner Schule“, die seit dem 17. Jahrhundert bedeutende Stuckateure hervorgebracht hat, etwa die Brüder Johann Baptist und Dominikus Zimmermann. Meisterhafte Stuckverzierungen zeugen auch heute noch von der Blütezeit des Klosters im 17. und 18. Jahrhundert. Wessobrunn war das bedeutendste Stuckatorenzentrum Europas – und lockte viele Besucher in den kleinen Ort.

„Architektur passt auf den ersten Blick nicht zur Kosmetik. Aber bei beiden bin ich für die Haut zuständig, in der Kosmetik und bei einem Haus.“

Martina Gebhardt

  • Außenansicht der Erzabtei Sankt Ottilien
  • Mönch der Erzabtei Sankt Ottilien steht vor Schaukasten mit ausgestopften Bergtieren
  • Luftaufnahme des Klosters Bernried mit Starnberger See im Hintergrund
  • Zwei Nonnen stehen am Empfang eines Klosters hinter einer Glasscheibe

Die ganze Geschichte zu Martina Gebhardt und ihrem außergewöhnlichen Firmensitz lesen Sie im SeeMagazin 2019. In der Ausgabe erwarten Sie außerdem exklusive Einblicke in die Erzabtei St. Ottilien, Kloster Beuerberg und Kloster Bernried.


Cover des SeeMagazins 2019 mit einer Drohnenaufnahme des Starnberger See
Wo Sie die ganze Story lesen können? SeeMagazin 2019

Wir lieben es, schöne Bilder und Geschichten aus dem Fünfseenland zu sammeln und in unserem SeeMagazin zu präsentieren. Jedes Jahr aufs Neue treffen wir dafür viele interessante Persönlichkeiten. „Perspektivenwechsel” ist das Motto der Ausgabe 2019. Dafür erkunden wir die Seen aus einem anderen Blickwinkel: Ob aus der Luft, auf dem Board oder an Land – mit unseren Bildstrecken, Geschichten, Ideen und Tipps möchten wir die Leser einladen, die Region neu zu entdecken.