Die Mozartwoche 2021 in Salzburg. Gefeiert wird der Musico drammatico und Mozarts 265. Geburtstag. Aufgrund von Corona haben es auch Kunst, Musik und Kultur nicht leicht. Doch das Mozarteum beweist, dass es selbst in solch schwierigen Zeiten möglich ist, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen.

Gemeinsam mit dem Mozarteum haben wir für die Mozartwoche ein interaktives E-Magazin entwickelt. In diesem stellen wir die Künstlerinnen und Künstler vor, geben Einblicke in das neugestaltete Foyer der Kunsthochschule und machen Vorfreude auf die Musikwoche. Darüber hinaus bieten wir die Möglichkeit, die Tickets für die Events direkt zu kaufen.

Lois Lammerhuber

Die elf Festivaltage sind gefüllt mit allerfeinstem Mozart-Genuss. Präsentiert werden diesmal fast alle Stücke, die Mozart in Moll komponiert hat – darunter auch seine fulminante c-Moll-Messe, die Dirigent Alain Altinoglu musikalisch in Szene setzen wird. Teresa Pieschacón Raphael traf den Künstler zum Interview, um über Mozarts vielschichtiges Werk zu sprechen.

Porträtfoto von Dirigent Alain Altinoglu
Marco Borggreve

Hier ein kleiner Auszug aus dem Interview:

Ist die Missa c-Moll KV 427 von 1783 eine Liebeserklärung Mozarts an Gott oder an seine Braut Constanze, wie Rolando Villazón sagt?

Alain Altinoglu (lacht): All die Komponisten dieser Zeit wuchsen mit christlichen Traditionen auf, insofern könnte ich mir beides vorstellen. Doch mit diesen wunderschönen Sopransoli, die Mozart für Constanze geschrieben hat, finde ich, dass das Werk eher wie ein ‚Love Piece‘ gespielt werden sollte und nicht wie düster-ernste Kirchenmusik.

Constanzes Arie ‚Et incarnatus‘ aus dem Credo der Messe wirkt mit seinen Koloraturen doch ein bisschen wie aus der Oper …

... und dennoch ist es geistliche Musik. Das ist das Genie Mozarts: Jede Oper, aber auch jede Messe hat einen existenziellen Hintergrund. Das Wichtigste an dieser Messe scheint mir zu sein, dass man die Homogenität bewahrt. Bei der Auswahl der Sänger war uns allen der introspektive Charakter der Interpreten sehr wichtig. Sie sollten einen Sinn für die Innenschau haben, imstande sein, Gefühle sängerisch verinnerlicht zu vermitteln und nicht nach außen hin hinauszuposaunen, was bei Opernsängern nicht selten der Fall ist.

"Ich habe Gott immer vor Augen", schreibt Mozart 1777 an seinen Vater. Gleichzeitig distanzierte er sich 1784 vom Katholizismus und schloss sich den Freimaurern an. War Mozart gläubig?

Viele Kinder aus der Zeit hatten großen Respekt vor dem Vater und vielleicht wollte er ihn durch diese Zeilen nur beruhigen. Wir wissen es nicht. Der Gott Mozarts ist für mich jedenfalls die Musik selbst, und umgekehrt kommt seine Musik von Gott. So würde ich es formulieren.

Einblicke in das Programm und alles rund um die Mozartwoche 2021 erhalten Sie im E-Magazin des Mozarteums.