Dass die zwei sich seit Jahrzehnten kennen und mögen, merkt man sofort. Michaela May ist kaum im Museum der Münchner Verkehrsgesellschaft MVG angekommen, da ist sie schon mit Elmar Wepper ins Gespräch vertieft. Die beiden schlendern vorbei an Bussen und Trambahnen aus rund 130 Jahren Verkehrsgeschichte. Viele Modelle kennen sie als Fahrgast. Immerhin sind die zwei seit weit über 60 Jahren in der Metropole an der Isar unterwegs. Der stete Wandel der Großstadt ist für sie Alltag. Auch was die Mobilität betrifft.

"Für mich war die Straßenbahn ein Freundschaftstreff."

Michaela May

Michaela May & Elmar Wepper sitzen in einer alten Münchner Tram

Weckt die Ausstellung hier Erinnerungen an Ihre Kindheit und Jugend?
Elmar Wepper: Auf jeden Fall. Ich bin ab dem zehnten Lebensjahr mit der Straßenbahn-Linie 3 in die Schule gefahren. Gerne an den Haltegriffen außen hängend – wenn der Schaffner uns hat gewähren lassen. Eine Tram war damals aber auch noch nicht so schnell.

Michaela May: Für mich war die Straßenbahn auch ein täglicher Freundschaftstreff. Außerdem hat man noch die Hausaufgaben abgeschrieben und dann später natürlich die ersten Jungs beobachtet, scheue Blickkontakte gewagt.

Wie waren Sie sonst als Kind in der Stadt unterwegs?
Elmar Wepper: Per Rad oder Bus, die U-Bahn gab es noch nicht. Damals kamen mir die Entfernungen größer vor als heu- te. Die Innenstadt war von der Wohnung meiner Eltern keine vier Kilometer Luftlinie entfernt. Das schien ewig weit weg.

Michaela May & Elmar Wepper

Besitzen Sie beide eigentlich ein Auto?

Elmar Wepper: Ich lease seit 30 Jahren. Besitz ist mir nicht so wichtig. Aber Carsharing, nein, das wäre nichts für mich. Ich möchte gerne in ein Auto steigen, in dem meine Sachen liegen. Meine Golftasche zum Beispiel.

Michaela May: Ich habe immer Bergstiefel, Stöcke und eine Picknickdecke im Kofferraum. Das ist mir wichtig. Da mag ich altmodisch sein, aber für mich ist mein Auto auch ein bisschen meine Wohnung. Das möchte ich für mich haben.

Frau May, wenn Sie ein Fortbewegungsmittel wären, welches wären Sie?

Michaela May: Ich wäre ein Fahrrad – ohne Motor natürlich. Ich finde, das ist das individuellste Fahrzeug. Weil man selbst bestimmen kann, wann man fährt. Wenn es das Wetter zulässt, bin ich in München immer auf dem Fahrrad unterwegs. Das ist praktisch und schnell.

Und Sie, Herr Wepper?

Elmar Wepper: Meiner alten Leidenschaft folgend, wäre ich am liebsten eine Harley-Davidson Low Rider Custom. Aber unterschätzen Sie mich nicht: Ich bin auch schon mit dem Rad von München nach Venedig gefahren.

Das gesamte Interview lesen Sie in Ausgabe 01/2022 der ADAC Motorwelt. Mehr Infos zur neuen Motorwelt finden Sie auf der Website des ADAC.