Es kommt nicht selten vor, dass einem mitten in München, hunderte Kilometer vom nächsten Meer entfernt, Menschen im Neoprenanzug und mit Brett unter dem Arm begegnen – selbst zu ungewöhnlichen Tages- und Nachtzeiten. Für unseren Kunden Jaguar Land Rover besuchten Journalistin Anna Karolina Stock und Fotograf Conny Mirbach den Riversurfer Sebastian Kuhn frühmorgens an der Münchner Eisbachwelle.

Um das Surfbrett nach Belieben zu transportieren, hat Sebastian eine spezielle Halterung an seinem Motorrad angebracht.

Es ist 5 Uhr, die Sonne geht gerade erst auf, die Stadt schläft noch: die beste Zeit zum Flusswellenreiten. Nach einer ersten Surfsession, die Fotograf Conny Mirbach mit seiner Kamera festhält, erzählt uns der 37-jährige Surfer die Geschichte der Münchner Flusswelle. Schon in den 70er Jahren war sie für Wagemutige in Neoprenanzügen eine attraktive Anlaufstelle.

„5 Uhr morgens, die beste Zeit zum Surfen.“

Kaum hallte „Die Welle steht“ wie Buschgetrommel durch den Englischen Garten, rannten die Münchner wie Wahnsinnige zum Eisbach und sprangen mit ihren selbstgebastelten Brettern in die Fluten – obwohl es dort verboten war. Gehalten hat sich daran keiner. Vielmehr zerbrachen sie sich den Kopf, wie man es schaffen könnte, dass die Welle dauerhaft stehen bleibt und nicht gleich wieder in sich zusammenfällt. Eines Tages soll jemand die zukunftsweisende Initiative ergriffen und eine Eisenbahnschwelle ins seitliche Flussbett montiert haben. Es war ein Werk für die Ewigkeit.

  • Sebastian Kuhn sitzt im Morgengrauen mit Surfbrett auf seinem Motorrad
  • Sebastian Kuhn bereitet sein Surfbrett mit Wachs vor
  • Sebastian Kuhn steht auf seinem Surfbrett und surft die Münchner Eisbachwelle

Flusswelle für Fortgeschrittene

Die Stabilität der Welle, der konstante Durchfluss des Wassers, die gute Erreichbarkeit in der Münchner Innenstadt und das urbane Flair machen den Eisbach zu einer ganz besonderen, international bekannten Flusswelle. Viele Spots seien pegelabhängig und bieten nur bei Hochwasser genügend Wasser zum Riversurfen, erklärt Sebastian Kuhn. Allerdings sei die Eisbachwelle keine leicht zu surfende Flusswelle, ganz im Gegenteil. Anfänger seien dort eher fehl am Platz. Nichtsdestotrotz, wer am Eisbach Surfen lernt, bekommt ein sicheres Gespür für Kurventechnik und lernt raffinierte Tricks. Einige davon zeigt uns Sebastian im Anschluss an unser Gespräch.

  • Der Münchner Eisbach mit seiner Welle und einem Surfer
  • Surfer Sebastian Kuhn mit seinem Surfbrett vor dem Körper
  • Sebastian Kuhn nimmt eine Kurve beim Surfen auf der Eisbachwelle
  • Sebastian Kuhn steht neben dem Eisbach mit Neoprenanzug und Surfbrett in der Hand
  • Nahaufnahme eines Oldtimer-Motorrad auf dem ein weißer Motorradhelm liegt
  • Orangefarbener Rettungsring hängt an einem weißen Schild, im Hintergrund sind Bäume zu erkennen
  • Surfer Sebastian Kuhn im Münchner Eisbach

Das Ergebnis der Produktion: eine spannende Story über die Ursprünge des Eisbach-Surfens und ein Einblick in die Münchner Flusswellenszene, ebenso wie eine dynamische Fotostrecke für die Website des Land Rover Owners Clubs. Zur besseren Übersicht beliebter Flusswellen-Spots in Europa hat Olga Günther noch eine passende Illustration für uns angefertigt.

  • Illustration mit verschiedenen Riversurfing-Spots in Europa